Nachdenkliches

10
Dez
2011

Böses Thema

Es gibt Dinge, die sollte man besser nicht ansprechen, weil sie Stress machen .... können, wenn man will.
Altersversorgung ist so ein Thema.

Da hatte ich bislang keine eigene Altersversorgung, weil ich nicht das große Geld verdiente. Nun aber bin ich nicht mehr nur Mama und in Teilzeit berufstätig, sondern arbeite Vollzeit. Da wehte mir eine Art betriebliche Altersversorgung ins Haus.

Sprach ich meinen lieben Gatten darauf an, wie er das denn so sieht, und ob ich das machen soll.
Er: "Solltest du machen, man weiß ja nicht, ob diese Ehe für immer hält. Und du solltest abgesichert sein."

Will ich so etwas hören?

NEIN.

22
Sep
2010

Spuren hinterlassen

Heute Morgen stellte mir mein ältester Sohn (12) zum Frühstück eine schwerwiegend Frage:
"Das klingt vielleicht irgendwie hart, ... aber was hinterlässt du, wenn du einmal ... stirbst? Der Papa hinterlässt drei Bücher."

6
Jun
2008

Wenn mittags keiner da ist...

"Ihr habt es gut!" seufzt das blonde Mädchen an unserem Mittagstisch. Sie ist zum zweiten Mal in dieser Woche da, weil sie mit meinem großen an einem Referat über römische Spiele arbeitet. Jetzt gerade stopft sie sich ein großes Stück selbstgemachte Pizza in den Mund. "Bei euch ist mittags die Mama zu Hause." Kurzes nachdenkliches Schweigen meiner Kerle, die die Dimension des gerade Gesagten nicht ganz zu erfassen wissen. "Mama ist da, ja das ist auch gut so!", sprechen ihre Augen. "Ich muss immer mittags dieses aufgewärmte Essen von unserer Haushaltshilfe essen, die kann überhaupt nicht kochen. Und so lustig erzählen tun wir auch nicht," erzählt sie kurz weiter, aber ihr Worte gehen schnell im den Albernheiten der Jungs unter.
Mich begleiten ihre Worte schon den ganzen Tag. Ihre Eltern haben sich vor einem Jahr getrennt und nun muss ihre Mutter wieder Vollzeit arbeiten, um das Haus halten zu können. Es geht ihnen finanziell überhaupt nicht gut und die Mutter kämpft, damit ihre Tochter und ihr Sohn nicht auch noch das geliebte Haus verlieren. Es ist hart. Sie geht morgens um 7:30 Uhr mit den Kindern aus dem Haus und kommt um 18:30 Uhr heim. Dazwischen sind die Kinder auf sich gestellt oder die Oma nimmt den weiten Weg auf sich und schaut nach beiden.
"Mama hat einen schweren Weg vor sich." setzt sie noch einmal an. "Ja?" frage ich aufmunternd, damit sie noch mehr erzählt. "Ende diesen Jahres scheiden sich Mama und Papa." Ich seufze mit ihr. Aber dann lässt sie sich schnell wieder von beiden Rackern ablenken und lacht mit ihnen.

Heute abend bin ich mit ihr traurig,

und auf der anderen Seite felsenfest davon überzeugt, dass mein Platz am Mittagstisch ein guter Platz ist.

24
Feb
2008

Kleine Karte - Große Wirkung

Mit großen Schritten geht der große Kerl vor mir. In der linken Hand trägt er einen Leinensack mit Büchern über Indien, in der rechten Hand hält er - stolz wie Oskar - seinen ersten, richtigen Büchereiausweis, gerade erstanden, mit Strichcode, eigener Unterschrift und so.
"Jetzt werde ich erwachsen!" sprudelt es aus ihm heraus und fröhlich maschiert er den Weg entlang nach Hause.
Schmunzelnd schaue ich ihm nach und bin wirklich froh, dass das noch etwas Zeit hat.

14
Feb
2008

Zwei Welten?

"Wir beide leben in zwei verschiedenen Welten!"
Wütend prasseln viele Worte auf den kleinen Kerl nieder.
"Du siehst immer alles nur aus deiner Sicht."
Die Streitereien der letzten Tage habe mir endgültig die Nerven geklaut. Ich habe keine Lust mehr ruhig und verständnisvoll mit ihm zu reden. Der Frust kommt raus.
Auslöser ist immer das Gleiche: Er versteht, denkt sich irgendetwas und wenn ich nicht passend reagiere nach seinen Wünschen und Bedürfnissen, habe ich alles falsch gemacht und bin die Böse. Heute abend ist mir der Kragen geplatzt.
Er zieht seine Augenbrauen grimmig zusammen und guckt mich geringschätzig an - aber ich sehe auch einen versteckten Schimmer in seinen Augen und verhalten schluckt er einmal hinunter. "Und, was sagst du dazu? Was denkst du darüber?"

"Das stimmt gar nicht, was du da sagst. Wir leben nicht in zwei Welten. Wir sind hier zusammen und das ist Wirklichkeit."

Richtig.

4
Dez
2007

Den Tod im Blick

Heftiges Schluchzen dringt aus dem Zimmer des Großen in den Flur.
Ich bin verwundert, denn gerade war die Welt noch vollkommen in Ordnung,
und nun versteckt er sein nasses, verquollenes Gesicht unter der Bettdecke und verweigert jede Aussage darüber, was ihn denn so einen großen Kummer bereitet.
Nach endloswirkenden Minuten, in denen ich nur hilfos auf seine Worte warte und in Gedanken den Tag Revue passieren lasse, rückt er endlich raus mit der Sprache:

"Ich habe Angst, weil das hier einmal zu Ende ist. Irgendwann werde ich nicht mehr leben. Ich habe Angst vor dem Sterben."

An dieser Stelle erwischt mich der Große an einer schwierigen Stelle: Wie oft habe ich mich in den letzten Wochen gefragt, wie wohl mein letzter Gang sein wird, wann es mich trifft, ob ich meinen Kindern alles mit auf den Weg gegeben habe, was mir wichtig ist, ob ich jetzt loslassen könnte...

"Ich habe Angst davor, dass du vor mir stirbst, dass du und Papa vor mir sterben werdet und ich ganz allein bin."

Habe ich nicht die gleiche Furcht?
Er ist so aufgelöst, ich kann ihm nicht meine Ängste erzählen, dass Erwachsene ähnliche Sorgen haben, wir uns auch mit unserem eigenen Ende beschäftigen.
Ich will ihm Zuversicht schenken, seine Gedanken wieder unbeschwerter machen.

Hilflos suche ich nach Worten.
Ob es weise Worte sind? Ich weiß es nicht.

Es sind Worte in der Hoffnung, dass es einen Gott gibt, der uns beschützt, der auf uns aufpasst, der uns begleitet, der uns einmal in Empfang nehmen wird.

3
Dez
2007

1000 Euro - mehr oder weniger

Dieser Tage fragen sich viele, was sie mit 43 Millionen Euro anfangen würden, wenn sie in den nächsten Tagen den Lotto-Jackpot knacken.
Ich fragen mich heute, was ich tun würde, wenn ich 1000 Euro mehr im Monat zur Verfügung hätte.

Der Auslöser:
Ich berichtete schon vor ein paar Tagen von unserem privaten Schul-Dilemma. Unser Großer soll nächstes Jahr auf die weiterführende Schule und steht notenmäßig zwischen 2 und 3. Nicht die besten Noten, will man eigentlich auf's Gymnasium. Die Gesamtschule am Ort kommt auf Grund ihrer Schüler und deren Hintergrund nicht wirklich in Frage, wenngleich ich diese Schulform nicht verkehrt finde.

Ein Klassenkamerad des Großen steht aus der Leistungssicht auch zwischen 2 und 3; auch für ihn kommt "Realschule, bedingt Gymnasium" in Frage. Nach reichlicher Überlegung haben seine Eltern ihn nun auf einer Privatschule angemeldet, angestrebter Bildungsabschluss ist das Abitur. Der ganze Spaß kostet sie im Monat einen vierstelligen Betrag. Ob es nun 1000 Euro oder sogar noch mehr sind, wollte seine Mama mir nicht berichten.

1000 Euro im Monat nur für die Schule.

Entschuldigt die Ausdrucksweise, aber das ist verdammt viel Geld. Mindestens 12.000 Euro im Jahr. 8 x 12.000 Euro für die gesamte Schullaufbahn, das ist ein halbes Reihenhaus.

Wie gut muss die Schule sein, dass solche Preise gerechtfertigt sind?
Oder anders gefragt, wenn diese Schule wirklich so gut, sollte nicht allen eine solche gute Schulbildung zur Verfügung stehen?

Ich gönne dem Jungen wirklich diese Schule, denn nach dem ich mich ein wenig über sie gelesen habe, ihre vielfältigen Möglichkeiten, ihr Angebot - mit großer Wahrscheinlichkeit würde ich meinen Großen auch dort anmelden, vorausgesetzt: Ich gewinne am Mittwoch im Lotto.

3
Sep
2007

Bitte nicht kneten!

Meine Mutter gab mir nicht viel mit auf den Eheweg, als ich damals vor den Traualtar schritt. Jung, sehr jung habe ich geheiratet, gerade mal 20 Jahre war ich alt. Und wenige Abende vor der Hochzeit, beichtete ich ihr meine Unsicherheit. Ich war mir mit einem Mal nicht mehr sicher, ob ich mit ihm die richtige Entscheidung getroffen hätte.
Ihre klare Antwort: "Sicher sein kann man sich nie, du kannst heute nicht wissen, ob es bis zum Ende hält. Ein Funken Unsicherheit bleibt!" Und dann gab sie mir noch auf den Weg mit: "Versuche nicht ihn zu ändern, das wird dir nicht gelingen. Nimm ihn einfach so wie er ist."

Begeistert war ich nicht darüber, dass sie meine Unsicherheit nicht wegwischen konnte. Anderes hätte ich lieber gehört: "Du machst das schon richtig, Schätzchen. Es wird alles großartig werden." - oder so. Mutmachendes halt.
Versuche nie ihn zu ändern! Ob sie damals schon beobachtete, dass er und ich sehr unterschiedliche Menschen waren? Er, der Extrovertierte, immer im Rampenlicht, unterhielt die Massen, und ich stand daneben, das stille Mäuschen, die Introvertierte, die ihren Mund nicht aufbekam.

Oh, wir - der Mann an meiner Seite und ich - haben uns öfters nach Feten oder anderen Veranstaltungen im stillen Kämmerlein gefetzt darüber, dass er meiner Meinung nach den anderen Raum stahl, insbesondere mir, und sich selber viel zu viel in Szene setzte. Immer wieder habe ich mich darüber geärgert, aber im Endeffekt ändern konnte ich es nicht, denn es war sein Wesen, seine Art. Und eigentlich, wenn ich so ganz tief drinnen ehrlich mit mir selber war, war es ja genau das, was mir an ihm imponierte: Dieses Selbstbewußtsein, sein Auftreten, sein Humor, sein Charme.

Er veränderte sich mit den Jahren, verstand es sich selber zurückzunehmen, den anderen mehr zu zuhören, wenn gleich er heute immer noch ganz vorne mitmischt. Ich glaube nicht, das mein Nörgeln damals viel Änderung bewirkte, das bewirkte nur tränenreiche und schlaflose Nächte. Es war wohl eher ein Reifungsprozess in ihm.

22
Jul
2007

Stadtkind - Landkind

Mutter 1: "Ach, ich glaube, ich muss mein Kind doch noch zum Fußball anmelden. Der ist nie ausgepowert oder kommt ins Schwitzen."

Mutter 2: "Wieso, was macht er denn so den ganzen Tag?"

Mutter 1: "Er hat bis 16.00 Uhr Schule. Dann trifft er sich - wenn er nicht zum Judo, Schwimmen oder zur Musikschule geht - mit einem Freund, macht am Abend noch eine halbe Stunde lang Hausaufgaben und übt Flöte."

Mutter 2: "Und dann geht er nie mit dem Freund nach draußen?"

Mutter 1: "Nein, die sitzen drinnen am Tisch, spielen mit dem HarryPotter Zauberstab oder mit den PokemonKarten. Aber Rennen tuen die nicht."

Mutter 2: "Kenn ich gar nicht. Mein Sohn hat maximal bis 13.30 Uhr Schule, kommt nach Hause, isst zu Mittag, macht Hausaufgaben, spielt Lego, trifft sich mit den Jungs aus der Nachbarschaft und rennt um den Block. Geschwitzt ist der oft. Einmal die Woche fahre ich ihn zum Reiten ins Nachbardorf."

Mutter 1: "Ich kann meinen Jungen nicht alleine raus lassen, wir wohnen direkt an einer Hauptverkehrsstraße. Er kann nur im Hof spielen - und der ist ihm mittlerweile zu klein. Er geht maximal bis zum Kiosk um die Ecke."

Mutter 2: "Kann er denn nie alleine irgendwie raus?"

Mutter 1: "Nein, ich kutschier ihn überall hin."



Dieses Gespräch habe ich vor ein paar Tagen auf einem gemütlichen Frauenabend mit einer äußerst sympathischen Mama geführt. Mutter 2 bin ich. Und seit dem frage ich mich, was besser ist: Die Freiheit eines Landkindes oder aber das doch sehr strukurierte Leben und der geführte Tag eine Stadtkindes. Welches Kind kann sich besser entwickeln?

20
Jul
2007

Payback Punkte

Ich hatte gerade einen kleinen Zank mit einer WMF-Verkäuferin.
Und da ich mental heute mental mehr einer Zicke gleiche, sind wir toll aneinandergerasselt.

Also, für einen Geschenkgutschein wollte sie mir keine Paybackpunkte geben. Daraufhin fragte ich sie, was denn der Unterschied zwischen einem Gegenstand und einem Gutschein wäre, das Geld würde doch eh schon als Einnahme in ihrer Kasse liegen, schließlich könne es meine Freundin ja auch nicht mehr rückgängig machen und für den Gutschein Bares bekommen.
Darauf die Verkäufer patzig: "Jetzt denken sie doch mal logisch, dann merken Sie das ich recht habe." Darauf habe ich mich böse auf dem Absatz umgedreht und bin raus aus dem Laden.

Ich hab's immer noch nicht verstanden. Die Paybackpunkte bekommt jetzt meine Freundin. Ist ok für mich, aber diese Regelung verstehe ich dennoch nicht, bin ich es doch, die ihr Geld dort gelassen hat.
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