22
Jul
2007

Stadtkind - Landkind

Mutter 1: "Ach, ich glaube, ich muss mein Kind doch noch zum Fußball anmelden. Der ist nie ausgepowert oder kommt ins Schwitzen."

Mutter 2: "Wieso, was macht er denn so den ganzen Tag?"

Mutter 1: "Er hat bis 16.00 Uhr Schule. Dann trifft er sich - wenn er nicht zum Judo, Schwimmen oder zur Musikschule geht - mit einem Freund, macht am Abend noch eine halbe Stunde lang Hausaufgaben und übt Flöte."

Mutter 2: "Und dann geht er nie mit dem Freund nach draußen?"

Mutter 1: "Nein, die sitzen drinnen am Tisch, spielen mit dem HarryPotter Zauberstab oder mit den PokemonKarten. Aber Rennen tuen die nicht."

Mutter 2: "Kenn ich gar nicht. Mein Sohn hat maximal bis 13.30 Uhr Schule, kommt nach Hause, isst zu Mittag, macht Hausaufgaben, spielt Lego, trifft sich mit den Jungs aus der Nachbarschaft und rennt um den Block. Geschwitzt ist der oft. Einmal die Woche fahre ich ihn zum Reiten ins Nachbardorf."

Mutter 1: "Ich kann meinen Jungen nicht alleine raus lassen, wir wohnen direkt an einer Hauptverkehrsstraße. Er kann nur im Hof spielen - und der ist ihm mittlerweile zu klein. Er geht maximal bis zum Kiosk um die Ecke."

Mutter 2: "Kann er denn nie alleine irgendwie raus?"

Mutter 1: "Nein, ich kutschier ihn überall hin."



Dieses Gespräch habe ich vor ein paar Tagen auf einem gemütlichen Frauenabend mit einer äußerst sympathischen Mama geführt. Mutter 2 bin ich. Und seit dem frage ich mich, was besser ist: Die Freiheit eines Landkindes oder aber das doch sehr strukurierte Leben und der geführte Tag eine Stadtkindes. Welches Kind kann sich besser entwickeln?

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Raducanu - 22. Jul, 20:12

Die Frage, welches Kind sich besser hat entwickeln können, lässt sich nicht beantworten. Sie haben sich in ganz unterschiedlichen Bereichen auch ganz unterschiedlich entwickelt.
Wenn ich allerdings ein Kind hätte, würde ich wollen, dass es auf dem Land groß wird, weil es sich dort in der Natur aufhalten kann.

momente - 22. Jul, 20:21

Die Frage wird man wahrscheinlich tatsächlich nie ganz klären können. Das Interessante war für mich, dass wir nur 17 Kilometer von einander entfernt leben und doch so unterschiedliche Familienleben führen.
Daniel (Invalid) (Gast) - 22. Jul, 20:33

Naja es ist ein Beispiel wie aus einem Bilderbuch.
Und die Masse wird so, nicht aufwachsen!
Abgesehen davon kann ich mir diese Situation sehr gut bei einer Familie auf dem Land vorstellen.
Schau mal in die Wohungen der Großstädte; ich meine nicht da wo die Eltern Geld haben um ihre Kinder auf Privatschulen zu schicken und an 4 Hobbys werden die im Traum nicht denken, geh mal dahin, wo es kein Kaffekränzchen gibt; und alle so tollerant und einfühlend sind;
Es ist eine Geschichte von dir, aus deinem umkreis; aber die Stadt hat zu viele Einwohner als das man es sich so, einfach machen könnte,

momente - 22. Jul, 22:50

*hihihi - invalid? und ich wollte noch am Tempo arbeiten!*

Nein, die Masse nicht, da hast du recht.
Typisch für mein Umfeld, ja! Ich kann mir gut vorstellen, dass ich meine Jungs ähnlich durch das Leben schleifen würde, wenn wir in der City geblieben wären.
Meine persönliche Frage ist wohl mehr, tue ich genug für die Kerle oder sollte ich ihnen noch mehr anbieten? Ist ihre Umgebung Reiz genug oder nicht?
ilsebilse - 22. Jul, 22:16

Bis ca. 13 Jahre Land, danach Stadt. Wann zieht ihr um? :))))))))

momente - 22. Jul, 22:51

Klingt nach einer Lösung nach meinem Geschmack. Ich fürchte nur das Gewohnheitstier ergreift bis dahin Besitz von mir.
chaot (Gast) - 23. Jul, 14:14

keine schlechte Lösung. aber im moment ist es gut so wie es ist!:-)
momente - 23. Jul, 15:24

Jep.
MephistoBS - 23. Jul, 15:28

Vermutlich hat beides seine Vor- und Nachteile. Im Fall der Stadt hängt es ja auch noch davon ab, wie groß die Stadt ist. Ich bin z.B. in Braunschweig aufgewachsen. Die negativen Aspekte einer Stadt sind dort (ca. 250.000 Einwohner) - zumindest zu meiner Zeit - noch nicht so ausgeprägt gewesen. In Berlin wäre ich als Jugendlicher mit meiner Neugier vermutlich gestürzt.

Inzwischen lebe ich auf dem Land. Ist stelle immer wieder fest (und schliesse mich selbst dabei nicht aus) wie "naturfremd" Städler in manchen Dingen sind. Auf der anderen Seiten erschrecke ich mich immer wieder, mit welcher Naivität manche Kinder meiner Nachbarn in die "Großstadt" fahren/ziehen.

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