Unglaubliches

4
Mai
2007

Für Fleiß 'nen Preis

Der große Kerl war in den letzten Wochen extrem fleißig für die Schule, hat immer alles Hausaufgaben gemacht und brav geübt, wenn mama momente das wollte - und das war nicht selten.

Der große Wunsch des großen Kerls aber ist es, endlich auch mal eine 1 zu schreiben, doch dafür hat's nie gereicht. Darum hat sich mama momente gedacht, dass sie einmal seinen Fleiß belohnen sollte. In Absprache mit dem Papa möchte sie dem großen Kerl außer der Reihe Geld schenken, damit er sich im Spielzeugladen etwas aussuchen kann, von Lego oder so.

Beim Mittagstisch kommt es zu einem Gespräch:
"Großer, du warst in der letzten Zeit wirkich fleißig."
Der Große verdreht die Augen, soll wohl soviel heißen, wie Mutter labert schon wieder.
"Wir haben uns gedacht, dein Fleiß sollte einmal entlohnt werden. Wir möchten dir gerne etwas Geld schenken, damit du dir etwas Schönes zum Spielen kaufen kannst."
Der Große schüttelt den Kopf:"Ich will kein Geld."
"Du willst kein Geld ?", mama momente ist sehr überrascht.
"Nö, ich will nur einen Kuss!" und tippt sich auf die Wange.

Er bekam nicht einen. Er bekam viele.

16
Feb
2007

Ahnen

Meine Mutter brachte heute etwas ganz besonderes zur Unterhaltung am Kaffeetisch mit:

Zwei Ahnenbücher.

Das sind uralte, abgewetzte, braune Heftchen. Leicht verkleckert und vor allem sehr vergilbt. Irgendwie sehen sie nichts sagend aus und doch waren sie einmal ungeheuer wichtig:

Vor über sechzig Jahren waren diese Ahnenbücher von unschätzbaren Wert. Oma und Opa mussten mit diesen kleinen Büchlein ihre arische Herkunft beweisen.


So stehen dort in altdeutscher Schrift die Namen von meinen Ur-Ur-Urgroßeltern. Leider konnten wir sie nicht entziffern, nur erahnen.
Schade.

15
Jan
2007

"Der tätowierte Hund"

Ich habe wahrlich keine Ahnung mehr, wovon dieses Buch handelt, aber es war meine erste Schullektüre, die ich des Nachts unter der Bettdecke verschlang, heimlich mit der Taschenlampe. Das machte wahrscheinlich auch den Reiz aus.

Eben gerade habe ich antolin studiert: Hier können Schüler Fragen zu den von ihnen gelesenen Büchern beantworten und dafür Punkte kassieren. In der Schule meines Großen werden danach Lesenoten vergeben.
Auf der Entdeckungsreise, was Kind denn heute so liest, begegnete mir neben "Emil und die Detektive" von Erich Kästner "Der tätowierte Hund" von Paul Maar.

Irgendwie kommt alles wieder.

5
Sep
2006

Kind glotzt TV

Ich sitze in einem kleinen geselligen Kreis mit neun Kindern. Wir erzählen über unsere "Fernsehgewohnheiten":

Von diesen 9 Kindern haben 7 einen Fernseher auf ihrem Zimmer. Alle 7 berichten, er wäre angeschaltet, wenn sie zu Hause sind. Sie müssten die Eltern nicht um Erlaubnis fragen.
2 von ihnen berichten sogar, der Fernseher müßte angeschaltet sein, damit sie einschlafen können. 1 davon erzählt, das Gerät würde auch laufen, wenn sie morgens aufwacht.

Als ich das höre, bin ich entsetzt. Ok, meine Kinder dürfen auch jeden Tag 60 bis 90 Minuten fernsehen, was der Augenarzt verurteilte und meinte eine Stunde in der Woche würde reichen, um die Augen nicht zu überanstrengen. - Einer meiner Söhne klagte jüngst darüber, dass seine Augen so müde seien, und da nicht ganz klar war, ob er nicht doch vielleicht leicht fehlsichtig ist, ließ ich es überprüfen. Draußen Spielen sei gesünder. Finde ich auch, aber bislang empfand ich unseren Fernsehkonsum nicht zu übertrieben.

Mein Beruf lässt mich in andere Schichten abtauchen, und heute war ich wirklich betroffen. Man stelle sich vor: Den ganzen Tag dudelt dieses Gerät. Ich weiß gar nicht, ob ich diesen permanenten Lärmpegel ertragen könnte. Was für eine Verblödung für das Gehirn, wenn man nicht mehr eigene Gedanken fassen muss, sondern permanent berieselt wird.

Ohne andere Eltern zu verurteilen, aber Medienerziehung läuft zum größten Teil über die Eltern. Wenn Kinder nicht einmal mehr fragen müssen, ob sie glotzen dürfen oder nicht, drücken sie natürlich auf den Knopf - würden meine auch.
An der Stelle frage ich mich wirklich, was mit unserer Gesellschaft los ist, dass Erwachsene nicht mehr die Verantwortung übernehmen für die Freizeitgestaltung ihrer Zöglinge. Was für eine Ideen- und wahrscheinlich auch Lustlosigkeit! Mit Sicherheit findet dieses Problem seine Ursache auch in der mangelnden Bildung der Eltern, aber auf diesem Gedanken mag ich mich nicht ausruhen.

Ich wünsche mir einen Ruck in unserer Gesellschaft. Eine Bewegung, die Menschen dazu mobilisiert ihr Leben selber aktiv zu gestalten und nicht nur zu konsumieren,
und Eltern, die ihren Kindern vorleben, was man selber schaffen kann, sie anregen und motivieren, eigene Ideen zu entwickeln.

Leider werden diesen Blogeintrag nur die Erwachsene lesen, die selber nicht vor dem Fernseher hängen.
Schade eigentlich.

24
Aug
2006

Pluto ist kein Planet

Pluto ist ab heute kein Planet mehr. Und das, weil er seine Nachbarschaft nicht von anderem kosmischen Material freigeräumt hat.
Ein Zwergplanet ist er nur noch.

Ziemlich streng die Herren und Damen Wissenschaftler!

29
Jun
2006

dazzler

Bling. Fasziniert starre ich auf diesen ohnehin sinnlichen Mund. Bling. Das habe ich bislang nur auf Fotos gesehen. Tatsächlich, den rechten äußeren Schneidezahn dieser kleinen Brünetten ziert ein kleiner Brilliant - vielleicht war es auch nur ein Glaskristall - aber er glitzert auf ihren weißen Zahn wie eine kostbarer Stein.
Ihr zauberhaftes Lächeln wird noch bezaubernder durch dieses zarte dezente Blitzen. Ich kann gar nicht wegschauen. Immer wieder starre ich auf diesen wunderschönen Mund.
Unglaublich. Einfach nur unglaublich.




Ein kleiner Eindruck - wenn gleich auch nicht so charmant - von dem, was mich heute so beeindruckt hat.

10
Apr
2006

Talk im Kreissaal

Die werdende Mama hatte vor sieben Stunden ihren Blasensprung. Vor fünf Stunden haben endlich die Wehen eingesetzt und sie liegt nun im Kreissaal. Die Wehen kommen alle zwei Minuten, der Muttermund öffnet sich nur schwerfällig. Die Frau veratmet tapfer den Schmerz in ihrem Unterleib und stöhnt ganz leise in sich hinein. Der Mann sitzt neben ihr, hält ihr die Hand, streichelt ihre Stirn und haucht ganz leise in ihr Ohr:
"Süße, so stöhnst du, wenn wir miteinander schlafen."

3
Mrz
2006

"Lass dir 'nen Kind machen"

"Lass dir 'nen Kind machen, dann bekommst du Geld." sagte die Mutter zu ihrer 17jährigen Tochter.

Die Tochter, gerade frustriert und hoffnungslos, da ohne Hauptschulabschluss und somit auch ohne Lehrstelle, folgt dem Rat der Mutter und lässt sich von ihrem Freund schwängern. Pünktlich neun Monate später fließt das Geld in die Familienkasse. Das Mädchen hat jetzt eine Aufgabe und vor allem die Bewunderung ihrer Freundinnen.

Die finden die Idee klasse. Ein Kind könnte auch ihre trostlose Lebenssituation total verändern: Geld im Portemonnaie, da der Staat Mutter und Kind finanziell nicht alleine lässt und immerhin 450 Euro Kinder- und Erziehungsgeld spendet, und vor allem eine angesehe gesellschaftliche Aufgabe, die der Mutter.

So kommt es das in einem kleinen Ort innerhalb von 1 1/2 Jahren fünf junge Mütter sich mit kleinen Babys in einer Krabbelgruppe einfinden. Alle sind zwischen 17 und 20 Jahre alt. Bei vier von den Mädchen hat sich der Freund von seiner kleinen Familie getrennt. Die jungen Mamas leben mit Kind bei Mutter und Vater.

Aber alle fünf haben jetzt ein wunderbare Beschäftigung und vor allem Bares in der Wickeltasche.




Diese Geschichte ist leider wahr.

2
Mrz
2006

Dessous im Regional-Express

Ein rappelvoller Regional-Express: Schüler machen sich quatschend auf den Sitzen breit; Angestellte lehnen kraftlos und müde an Wänden; Studenten pauken noch in dicken Wälzern; Menschen verstecken sich unerkannt hinter Zeitung und Zeitschriften; andere entschwinden mit Musik in den Ohren in ferne Welten
und mittendrin eine Frau, die BHs näht. Unglaublich.

Letztens traf ich auf einer Fete eine alte Freundin aus dem Bergischen. Wir sprachen über dieses und jenes und natürlich auch über unsere Arbeit und den langen Weg, den sie jetzt immer zurücklegt.
Bei eineinhalb Stunden Fahrtzeit im Zug muss sie sich schon etwas einfallen lassen, damit es nicht langweilig wird.
Sie hat auf einmal die Nählust überfallen und fertigt Dessous im Zug an. Zu Hause schneidet sie sich den Stoff zu und führt dann im Abteil die Feinarbeiten durch: Silberne Anhänger, Strasssteinchen, schöne Spitze, aparte Fransen, kleine Häkchen.

Ich stelle mir die ganze Zeit die heimlichen, interessierten Blicke der männlichen Fahrgäste vor.
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