3
Dez
2007

1000 Euro - mehr oder weniger

Dieser Tage fragen sich viele, was sie mit 43 Millionen Euro anfangen würden, wenn sie in den nächsten Tagen den Lotto-Jackpot knacken.
Ich fragen mich heute, was ich tun würde, wenn ich 1000 Euro mehr im Monat zur Verfügung hätte.

Der Auslöser:
Ich berichtete schon vor ein paar Tagen von unserem privaten Schul-Dilemma. Unser Großer soll nächstes Jahr auf die weiterführende Schule und steht notenmäßig zwischen 2 und 3. Nicht die besten Noten, will man eigentlich auf's Gymnasium. Die Gesamtschule am Ort kommt auf Grund ihrer Schüler und deren Hintergrund nicht wirklich in Frage, wenngleich ich diese Schulform nicht verkehrt finde.

Ein Klassenkamerad des Großen steht aus der Leistungssicht auch zwischen 2 und 3; auch für ihn kommt "Realschule, bedingt Gymnasium" in Frage. Nach reichlicher Überlegung haben seine Eltern ihn nun auf einer Privatschule angemeldet, angestrebter Bildungsabschluss ist das Abitur. Der ganze Spaß kostet sie im Monat einen vierstelligen Betrag. Ob es nun 1000 Euro oder sogar noch mehr sind, wollte seine Mama mir nicht berichten.

1000 Euro im Monat nur für die Schule.

Entschuldigt die Ausdrucksweise, aber das ist verdammt viel Geld. Mindestens 12.000 Euro im Jahr. 8 x 12.000 Euro für die gesamte Schullaufbahn, das ist ein halbes Reihenhaus.

Wie gut muss die Schule sein, dass solche Preise gerechtfertigt sind?
Oder anders gefragt, wenn diese Schule wirklich so gut, sollte nicht allen eine solche gute Schulbildung zur Verfügung stehen?

Ich gönne dem Jungen wirklich diese Schule, denn nach dem ich mich ein wenig über sie gelesen habe, ihre vielfältigen Möglichkeiten, ihr Angebot - mit großer Wahrscheinlichkeit würde ich meinen Großen auch dort anmelden, vorausgesetzt: Ich gewinne am Mittwoch im Lotto.

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Chaot35 - 3. Dez, 22:41

Ich kann mir gut vorstellen wenn man in deiner Situation steckt, dass einem solche Gedanken durch den Kopf gehen. Denk mal zurück! Wer war auf Privatschulen? Die, die auf normalen Schulen NIE klargekommen sind. Die wo die ELTERN versagt haben und dachten das mit GELD zu kompensieren. Die jenigen die ich kenne die solche Schulen besuchten sind heute tod, drogensüchtig oder (nein das gehört hier nicht hin).

wir müssen wohl dringend einen trinken gehen...

flyhigher - 4. Dez, 08:37

Lieber Chaot, kennen tun wir uns ja nicht wirklich, aber ich war auf einer Privatschule, und bin weder tot nocht drogenabhängig.
Liebe Momente, die Schulbildung war nicht "besser", es war ein anderer Schulzweig. Und es war auch nicht so teuer, ich glaube, meine Mom hat um die 300 Euro für Schule und Internat pro Monat gezahlt, Schule allein hätte glaub ich damals (vor 20 Jahren) um die 100 Euro gekostet. Darüber hinaus gab es eine Förderung, und sie hat ca. die Hälfte des Geldes vom Staat erstattet bekommen. Es war für mich im Nachhinein gesehen der richtige Schulzweig. Allerdings 1000 Euro könnte und würde ich auch nicht ausgeben, und wäre für mich ebenfalls nicht ausgegeben worden.
Im Grunde ist es egal, welche Schule dein kleiner Großer besucht, wichtig ist, dass er von zu Hause die richtigen Werte vermittelt bekommt, und ein gewisses Maß an Bildung von der Schule. Und später kräht sowieso kein Hahn mehr danach, wo du zur Schule gegangen bist.
momente - 4. Dez, 09:33

.....

Mir geht es viel mehr um die optimalen Bildungsmöglichkeiten für die Lütten und wenn eine Privatschule das bessere Konzept bietet, hätte ich kein Problem damit, meine kleinen Herren dort anzumelden. Die Massenbetriebe an den Schulen heute, die Abfertigung ohne individuelle Betreuung empfinde ich nun mal als weniger erstrebenswert.



@chaot: Geld verdirbt nicht immer den Charakter.
flyhigher - 4. Dez, 10:09

Ich kann dir nur sagen, dass an den Privatschulen derselbe Typus Lehrer tätig ist wie an öffentlichen Schulen. Manche sind frustriert und biegen ihre Stunden runter, manche sind motiviert und kümmern sich auch um die Schüler. Daher würde ich sagen, das einzige, was sich unterscheidet, sind die Mitschüler.
momente - 4. Dez, 19:07

Ich hatte immer die naive Vorstellung, Lehrer an Privatschulen sind motivierter, wegen des besseren Lehrmaterials, der kleineren Lerngruppen und auch evtl. wegen des höheren Gehalts....

Tja, die Mitschüler ... wie so fühlt man sich immer in seinen Vorurteilen so schnell bestätigt? *seufz*
mammarazzi - 4. Dez, 10:06

frag doch einfach mal nach, ob das schulgeld der privatschule an das einkommen gekoppelt ist oder es anderweitige finanzierungsmöglichkeiten gibt.
einen sohn hatte ich auch an einer privatschule, es ging da auch nur um das angebot, dieser sohn ist nicht besser und nicht schlechter als meine anderen söhne und er studiert nun genauso...

momente - 4. Dez, 19:10

Nachfragen kann man, ja, nur Hoffnungen mache ich mir ehrlich gesagt keine....
Bambi - 4. Dez, 20:01

Schlimm finde ich

dass man das Geld ja nicht aus der Überzeugung zahlt, dass die Privatschule so gut ist, sondern weil die öffentlichen so schlecht sind. Und je mehr von denen, die die Leistungsträger der Gesellschaft sind, sich vom öffentlichen Schulwesen zurückziehen, desto mehr sinkt das Niveau weiter ab. Ein echter Teufelskreislauf...

momente - 4. Dez, 22:53

Dem kann ich nur zustimmen.
mammarazzi - 4. Dez, 23:41

stimmt leider!
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