28
Jul
2007

Behindertendisikriminierung auf Usedom

Dieser Fall macht mich maßlos wütend.

Ich habe selber einen geistig- und körperlichbehinderten Bruder im Erwachsenenalter, der nicht sprechen kann, im Rollstuhl sitzt und bei allen Dingen des täglichen Lebens Hilfe braucht, beim Toilettengang, beim Waschen, beim Anziehen, beim Essen -
und ich bewundere meine Eltern, die sich immer liebevoll um meinen Bruder kümmern und ihn mit in den Urlaub nehmen. Gerade jetzt sind sie unterwegs und wollen ihm ein bisschen Abwechslung in einem einwöchigen Urlaub gönnen.
Wer das Leben mit einem behinderten Menschen kennt, der weiß auch, dass das mit Sicherheit kein Urlaub ist, der eine Erholung darstellt, wie man sie sich normalerweise vorstellt.
Das heißt: Betreuung rund um die Uhr mit allem drum und dran, persönliche Wünsche zurückstellen und immer auf der Hut sein, dass man nirgendwo zum Stein des Anstoßes wird.


Gute Reise Euch dreien! Und hoffentlich trefft Ihr auf viele verständnisvolle Menschen.

Via wasweissich

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Lilli2412 - 28. Jul, 21:20

Das darf ja wohl nicht wahr sein - unglaublich O.O

momente - 28. Jul, 21:50

Und so was kommt glücklicherweise nicht oft vor. Meine Eltern haben Jahre lang an der Ostseeküste mit meinem Bruder Urlaub gemacht. Es ist nicht einfach, komische Blicke gibt es immer - auch zu Hause. Aber es gibt auch immer wieder Menschen, die meinem Bruder die Hand reichen, seinen Kopf streicheln und ihm Gummibärchen schenken (die mag er am allerliebsten). ;)
schlafmuetze - 30. Jul, 00:19

Es ist sehr schade..

das es einigen Leuten an Verständnis mangelt. Schließlich und endlich kann eine Behinderung ja auch jederzeit einen selber treffen. Das sollte man sich einmal klarmachen.
Wie möchte man dann wohl selber behandelt werden??
Es ist schon beschämend, das es z.B. der DB erlaubt wird, darüber zu befinden, ob sie Rollstuhlfahrer mitnimmt, oder nicht. Das über diese Absicht überhaupt nachgedacht wird, dürfte gar nicht sein. Denn ganz klar wird damit vielen Behinderten die Möglichkeit überhaupt zu reisen, genommen.
Aber da gibt es kaum Proteste. Weil es um Geld geht ???
Liebe Grüße

momente - 30. Jul, 10:39

Das mit der DB wußte ich gar nicht. Ich bewundere immer die Vereine, die sich mit mehreren Rollstuhlfahrern in die Kölner Straßenbahn wagen.
Toll finde ich immer wieder, wieviele Mitmenschen dann mit einem ehrlich freundlichem Lächeln im Gesicht Platz machen.
schlafmuetze - 30. Jul, 22:00

Traurigerweise gibt es da auch immer wieder "tolle Erfahrungen" für Behinderte...

In meinem früheren "Heimatbahnhof" muß man zum Beispiel einen Tag vorher Bescheid sagen, damit der Zug auf einem anderen Gleis einfährt. Sonst wäre es Behinderten mit Rollstuhl unmöglich das richtige Gleis wegen der Unterführung zu erreichen. In meinem jetzigen Bahnhof geht nicht mal das, da können Behinderte nur in eine Richtung fahren.
In einem Fall wurde eine Rollstuhlfahrerin in einen 17 km entfernten Ort mitgenommen, doch als sie zurückfahren wollte, wurde ihr der Zutritt zum Zug verweigert. Sie mußte den ganzen Weg mit dem Elektro-Rollstuhl zurücklegen. An einer Bundesstrasse ohne Fahrradweg entlang. Der Fall wurde bekannt und in der Zeitung war dann zu lesen, das die DB rechtlich auf der sicheren Seite war. Die durften das.
Jetzt ist geplant, die Arbeitszeiten der Servicekräfte derart zu verkürzen, das über Stunden keine Hilfe beim Um- oder Aussteigen zur Verfügung stehen. Dann kann man als Behinderte entgültig zu Hause bleiben.
Alles in allem werden Behinderte oft genug daran gehindert, ein eigenständiges Leben zu führen.
Zum Glück gibt es auch hilfsbereite und verständnisvolle Menschen... Lichtblicke im Leben, die wettmachen, was Gedanken- und Herzlose versaubeuteln.
Liebe Grüße :-)
momente - 30. Jul, 22:15

Traurig, wie Menschen, die es ohnehin schon schwer haben, das Leben nicht gerade erleichtert wird. Eine größere Lobby brauchen sie.
misterjones - 30. Jul, 08:32

Das ist wirklich eine üble Geschichte! Reisen mit behinderten Menschen ist nicht immer einfach, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Wenn man dann aber auf solche verständnislosen Menschen trifft.. echt, ohne Worte...
Den Fall muss man bekannt machen!

momente - 30. Jul, 10:37

Ich glaube alle behinderten Menschen, ob sie nun für sich selber reden können oder nicht sprechen können, sind dankbar dafür, wenn wir für sie die Stimme erheben.
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