wenn man sich selber auf einem 15 Jahre alten Foto sieht, und erkennt wie schön man früher war - und damals heulend vor Minderwertigkeitskomplexen im Bett lag?


Man beißt sich in den Hintern.

Die Kerle haben Freikarten für's Kino geschenkt bekommen.
Und? Wen nehmen sie mit?


Natürlich den PAPA!

Und zwar am Samstag.
Kino mit Muttern ist eben nix.

... müde ... schüttelig ... schnupfig ... kratzig ... heiß ...

Es gibt ein Alter, in dem die Frau schön sein muss, um geliebt zu werden. Und dann kommt sie in ein Alter, in dem sie geliebt werden muss, um schön zu sein.

Francoise Sagan

Dieses kleine Fundstück lag gerade an meinem Wegesrand im Streifzug durch die Bloggosphäre - und es passt genial zu meiner seelischen Verfassung.
Wie sehr wünscht sich Frau doch immer wieder, dass ein Mann ihre Schönheit hervorkitzelt. Auch ich kann mich diesem tiefen inneren Wunsch nicht entziehen. Und im momentanen Hadern mit mir selber und der Tatsache, dass der Lack nun mal einfach ab ist, sehne ich einfach danach wieder Weiblichkeit auszustrahlen, begehrenswert zu sein und einfach nur geliebt zu werden.

Das heißt für die kleinen Kerle:

-gemeinsam in einem Zimmer übernachten,
-Kinderkino im Bett,
-Lego, Lego, Lego,
-draußen Fahrrad fahren,
-Nachbars Kaninchen mit Löwenzahn vollstopfen,
-Schokolade schlemmen,
-alles andere aber keine Schulaufgaben machen,
-den Tag genießen.


Das heißt für die Mutter:

-täglich die Matratze rauf und runter schleppen,
-gespannt den Lütten lauschen, wenn sie "Ab durch die Hecke" rezitieren,
-oder alternativ nach neuem Filmmaterial suchen,
-bitte nicht über kleine Männchen und Steine im Wohnzimmer ärgern,
-platte Reifen aufpumpen,
-mindestens einmal täglich den Flur wischen, damit der Dreck aus dem Garten verschwindet,
-immer darauf achten, dass eine kleine Schlemmerei im Haus ist,
-bloß nicht daran erinnern, dass man auch mal etwas lesen sollte,
-sich nicht entnerven lassen und bitte nicht aus der Ruhe bringen lassen.


*Und während ich dies hier tippe, hängt mir ein kleiner Mann über dem rechten Arm und benzt, dass er jetzt bitte wieder "Lego Mars Mission" spielen darf. .... *

Ich beobachte mich nun schon seit einigen Wochen und bemerke einen stetigen Niedergang. Es ist die übliche Berg- und Talfahrt, die einen durch das Leben führt. Bei einigen Menschen geht's ja scheinbar immer geradewegs nach oben. Bei mir kommt im Querschnitt nur die gleichbleibende Mitte heraus.
Nach einer langen Zeit des seelischen Aufstiegs, geht's gerade wieder mit donnernden Getöse hinab ins Tal und in mir kommt langsam aber unaufhaltsam der Unmut hoch.
Unmut darüber, dass ich mich immer und immer wieder selber mitnehme. Hoffte ich doch inständig Altlasten endlich abgelegt zu haben, merke ich, dass manches immer schlimmer wird, statt besser. Ist es die Ernüchterung darüber es so oft versucht zu haben - wirklich nach besten Können - und im Resultat dann dennoch feststellen zu müssen, dass sich nichts geändert hat?
Veränderung - ich lechze nach Veränderung. Einfach mal alles auf den Kopf stellen und so tun als ob sämtliche Bindungen nicht wären. Es anders machen. Das Kopfwissen anwenden. Anders sein und anders handeln. Ein anderes ICH anlegen.
Stattdessen klebe ich hier auf dem Stuhl, tippe meinen Frust in die Tasten. Jammere in meinem kleinen Reich. Für produktiv halte ich das nicht wirklich. Das einzig Gute daran ist, dass Veränderung immer noch im Kopf beginnt. - Also jetzt.

Und so bin ich ein weíteres Mal mit mir selber unterwegs....

Heute morgen wurde der Mann an meiner Seite leider mal wieder von Nierenkoliken heimgesucht, weil einer dieser fiesen kleinen Steinchen sich auf den Weg gemacht hat, sein Heimatorgan zu verlassen. Es ist mittlerweile der Vierte oder Fünfte - ich weiß es nicht mehr.
Aber woran ich mich sehr gut erinnern kann, ist die Erfahrung vom ersten Mal. Ich werde nie vergessen, wie mein Mann in der Ambulanz nach Morphium bettelte, weil er die Schmerzen nicht mehr ertragen konnte. Eine befreundete Mutter, die auch Nierensteine hat(te), meinte, diese Koliken wären schlimmer als die Schmerzen bei einer Entbindung. Einfach entsetzlich. Wie dem auch sei - das Verrückte ist, dass es mich jedes Mal heftig in der Rückengegend zwackt, wenn wir uns auf den Weg ins Krankenhaus machen wollen. Mein Körper muss erst einmal mitleiden, während der Gatte alles ruhig, ohne Jammern - ich muss das an dieser Stelle noch einmal betonen - wirklich ohne jegliches Jammern erträgt. Verrückt ist das.


PS: Erwähnte ich schon, dass in dem Moment als wir in das Auto einsteigen wollten, wir entdecken mussten, dass unser Auto einen Platten hatte? Manchmal kommt alles zueinander.

Heiße Trommelrhythmen dröhnen durch die Halle. Die Beine verknoten sich fast bei den schnellen Schrittkombinationen. 10 Weiber - steif wie Deutsche nun mal leider sind - versuchen es nachzuahmen, geben ihr Bestes und starren dabei auf den scharfen wackelnden A**** vor ihnen. Der Tänzer scheint indessen in einer anderen Sphäre, gibt sich der Musik ganz hin. Vollkommen versunken.
Plötzlich stoppt die Musik. Die Vibrationen im Raum sind weg. Er taucht wieder auf. "Für einen Moment war ich gerade daheim in Brasilien." gesteht er leise. Wir auch.

Wir auch.

Ich betrete den Flur, da kommt ein kleines Wesen von vorne angeflitzt, wirft sich mir an den Bauch und läuft so schnell wie es kam wieder davon. Überrascht hat er mich, mein kleiner Schützling, den ich nun seit zwei Monaten in regelmäßigen Abständen betreue.
Das letzte Mal haben wir uns ziemlich gefetzt und ich musste mehr Druck ausüben als mir lieb ist. Klare Grenzen. Klare Konsequenzen.
Aber er hasst mich wohl nicht. ;-)

Du zauberst ein Lächeln in mein Gesicht.

Kuss.