FRAAIHAAIT
Voller Ehrfurcht vor den ersten Orkan-Böen stehen die Kleinen Kerle im Haustürrahmen. Sicher geschützt unter dem Vordach wagen sie immer wieder Mal ihre Nasen in den Wind zuhalten.
"Und wollt ihr nicht ganz vor die Tür gehen und den Wind richtig fühlen?"muntere ich sie auf.
"Nö, wir bleiben hier," die Antwort beider.
Da wird ein Blatt in die Tür geweht. "Schnell, mach die Tür näher ran. Die Blätter fliegen ins Haus." befiehlt der Große dem Kleinen. Der Kleine Kerl nimmt das Blatt und lässt es in die Luft steigen. Fasziniert schaut er ihm nach. Da liegt noch ein Blatt neben dem Treppenabsatz. Auf Socken holt er es sich und lässt es wieder steigen. Er schaut ihm genauso begeistert nach wie den Seifenblasen im Sommer.
Ein heftiger Windstoß erreicht die beiden und hebt vor ihren Augen viel Laub in die Luft. Eine Menge dunkler Blätter wirbelt durcheinander. Ein wahres Schauspiel.
"Und wollt ihr nicht doch einmal raus gehen?" frage ich sie zum zweiten Mal. Die beiden nicken, holen sich schnell ihre Schuhe und ziehen sie im Eiltempo an. Der Wind bläst ihnen heftig ins Gesicht. Sie kehren ihm den Rücken zu und laufen den Weg hinunter. "YEEEEAH" juchzen sie, dass die Nachbarschaft am Fenster steht und zuschaut. "YEEEAH!" kommen sie zurückgelaufen, während der Wind ihnen immer noch um die Ohren pustet. Ich schaue ihnen amüsiert zu und fühle mich an meine eigenen Kindertage erinnert, sehe vor dem geistigen Auge wie meine Eltern mit mir an der Nordsee auf den Deichen spazieren gehen. Oh, es ist so herrlich, wenn eine frische Brise um das Gesicht braust.
Ich lächel ihnen aufmunternd zu und zwei strahlende Gesichter blicken mich an. Wieder schaue ich ihnen nach - glücklich, weil sie einfach die Situation genießen und erleben können.
Da kommt der Große zurückgelaufen: "FRAAIHAAIT!" schreit er aus Leibeskräften. Ja, genau dieses Gefühl schenkt einem der Wind. Das Gefühl frei zu sein, als ob man in aller Leichtigkeit davonfliegen könnte.
Ich schmunzel. Vor fünf Minuten waren die beiden noch die größten Schisser überhaupt. Nicht einen Schritt wollten sie vor die Tür machen. Ich ahne auch, warum sie dort in aller Leichtigkeit den Wind genießen können. Es ist die Gewissheit, dass sie jederzeit Schutz im Haus finden, weil ich ihnen die Tür aufhalte und sie wieder hineinlaufen können.
Ist es nicht so, dass wir unsere Freiheit erst dann richtig genießen können, wenn wir einen schützenden Hafen haben, in den wir bei Gefahr zurückkehren können?
"Und wollt ihr nicht ganz vor die Tür gehen und den Wind richtig fühlen?"muntere ich sie auf.
"Nö, wir bleiben hier," die Antwort beider.
Da wird ein Blatt in die Tür geweht. "Schnell, mach die Tür näher ran. Die Blätter fliegen ins Haus." befiehlt der Große dem Kleinen. Der Kleine Kerl nimmt das Blatt und lässt es in die Luft steigen. Fasziniert schaut er ihm nach. Da liegt noch ein Blatt neben dem Treppenabsatz. Auf Socken holt er es sich und lässt es wieder steigen. Er schaut ihm genauso begeistert nach wie den Seifenblasen im Sommer.
Ein heftiger Windstoß erreicht die beiden und hebt vor ihren Augen viel Laub in die Luft. Eine Menge dunkler Blätter wirbelt durcheinander. Ein wahres Schauspiel.
"Und wollt ihr nicht doch einmal raus gehen?" frage ich sie zum zweiten Mal. Die beiden nicken, holen sich schnell ihre Schuhe und ziehen sie im Eiltempo an. Der Wind bläst ihnen heftig ins Gesicht. Sie kehren ihm den Rücken zu und laufen den Weg hinunter. "YEEEEAH" juchzen sie, dass die Nachbarschaft am Fenster steht und zuschaut. "YEEEAH!" kommen sie zurückgelaufen, während der Wind ihnen immer noch um die Ohren pustet. Ich schaue ihnen amüsiert zu und fühle mich an meine eigenen Kindertage erinnert, sehe vor dem geistigen Auge wie meine Eltern mit mir an der Nordsee auf den Deichen spazieren gehen. Oh, es ist so herrlich, wenn eine frische Brise um das Gesicht braust.
Ich lächel ihnen aufmunternd zu und zwei strahlende Gesichter blicken mich an. Wieder schaue ich ihnen nach - glücklich, weil sie einfach die Situation genießen und erleben können.
Da kommt der Große zurückgelaufen: "FRAAIHAAIT!" schreit er aus Leibeskräften. Ja, genau dieses Gefühl schenkt einem der Wind. Das Gefühl frei zu sein, als ob man in aller Leichtigkeit davonfliegen könnte.
Ich schmunzel. Vor fünf Minuten waren die beiden noch die größten Schisser überhaupt. Nicht einen Schritt wollten sie vor die Tür machen. Ich ahne auch, warum sie dort in aller Leichtigkeit den Wind genießen können. Es ist die Gewissheit, dass sie jederzeit Schutz im Haus finden, weil ich ihnen die Tür aufhalte und sie wieder hineinlaufen können.
Ist es nicht so, dass wir unsere Freiheit erst dann richtig genießen können, wenn wir einen schützenden Hafen haben, in den wir bei Gefahr zurückkehren können?
momente - 18. Jan, 16:12
5 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Tobias K. (Gast) - 25. Jan, 15:10
Hat's Euch davongepustet?
Und die Captchas geben mir grade "firing" an - nicht geeignet um Sorgen zu mildern...
Liebe Grüße aus der Gegend ;-)
Tobias
Und die Captchas geben mir grade "firing" an - nicht geeignet um Sorgen zu mildern...
Liebe Grüße aus der Gegend ;-)
Tobias
momente - 27. Jan, 19:24
Ne, nur verkrochen haben wir uns für eine Weile. ;>
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