5
Jan
2007

Kosenamen

"Was ist aus meinem Mückchen geworden?" Als sie diesen Namen ausspricht wird mir ganz warm um's Herz. Zärtlich hat sie es gerade gesagt, genauso zärtlich wie früher. "Weißt du noch, so habe ich dich früher immer genannt!" Oh ja, sehr gut kann ich mich daran erinnern. Ich glaube das letzte Mal hat mich Mama irgendwann im Grundschulalter so gerufen. Es war mein höchstpersönlicher Kosename von ihr. Wirklich nur mich hat sie so genannt. "Mückchen" war die liebevolle Form von "Muck". Den zweiten Namen bekam ich auch oft, weil ich so still in der Gegend herum saß und nur gelegentlich "aufmuckte".

Kosenamen - wir wählen sie für bestimmte Personen aus, weil wir bestimmte Assoziationen damit verbinden. Mein Vater nannte mich "Nudel". Zum Glück nicht zu oft. Er dachte sich wahrscheinlich nichts dabei. Aber ich war früher von wirklich sehr kräftiger Statue. Diesen Kosenamen habe ich gehasst. Wenn er mich so nannte, sah ich immer eine dicke Spiralnudel vor mir. Was meine Person anging, wollte ich nicht unbedingt an gekochte Teigwaren erinnert werden.

Kosenamen - wir geben sie nur an Menschen, die uns ganz viel bedeuten. Für meine kleinen Kerle verwende ich auch ein und denselben Spitznamen "Rüben". Wahrscheinlich weil ich immer unterbewußt den Eindruck habe, ich müsste sie an beiden Ohren herausziehen, da sie von alleine nicht groß werden - wobei, sie werden auch nicht schneller wachsen, wenn ich an ihnen ziehe. Aber das ist ein anderes Thema.

Der Kosename für den Mann an meiner Seite wechselt, je nach dem in welcher Beziehungsphase wir uns befinden. Ein Lieblingsname meinerseits für ihn ist "Großer". Ich weiß, er kann ihn nicht leiden, aber dieser Name drückt immer ein wenig von meiner Bewunderung für ihn aus. In sehr emotionalen Zeiten, voller Liebe und Zuneigung ist er allerdings mein "Sweety" (Das "t" wird wie ein "d" ausgesprochen, darauf lege ich Wert!), während ich für ihn die "Süße" bin. Diesen Kosenamen wiederum liebe ich. Er passt zu mir, und hoffentlich nicht nur weil ich so extrem vernascht bin. ;>

Kosenamen - sie sind so etwas wunderschönes, weil sie in Worte kleiden, was wir für den anderen empfinden.

Und es gibt so viele wundervolle Namen...

Ashley - ein Mädchen soll klein bleiben

Was für eine schwierige ethische Frage:

Darf man einem sowohl geistig- als auch körperlichbehinderten Kind, das in seiner Entwicklung auf einem Stand von einem drei Monate alten Säugling stehen geblieben ist, die Gebärmutter und Brüste entfernen und Hormone geben, welche sein körperliches Wachstum hemmen, damit es stets eine Größe hat, die es den Eltern möglich machen, das Kind selber zu Hause zu pflegen?

Ich finde diese Praxis nicht verwerflich, obwohl ich eigentlich den Standpunkt vertrete, dass der Mensch kein Recht dazu hat, derartig in das Leben eines anderen einzugreifen.

Aber ich kann diese Eltern verstehen, denen buchstäblich die Tochter aus den Händen wächst und die keine Chance sahen es bei sich zu Hause zu behalten, im engsten Kreis derFamilie, wenn es denn nicht von kleinem Wuchs bleibt.
Behinderte Menschen erfahren nicht die gleiche emotionale Wärme von den Pflegern in einem Heim wie von den Eltern zu Hause. Und ist nicht gerade dieses Gefühl der Geborgenheit für jeden Menschen wichtig?

Auf der anderen Seite sehe ich aber auch, dass Eltern sich von ihrem behinderten Kind lösen müssen, den Mut finden müssen, es in andere Hände zu geben, weil sie nicht ewig für ihr eigenes Kind dasein können. Auch sie müssen einen Abnabelungsprozess unterstützen.


Ich kann keine klare Haltung in dieser Fragestellung finden.

Selfmade Spiderman

Die Kleinen Kerle schmieden Pläne. Nach Weihnachten und Silvester ist das nächste Nahziel "Karneval". Nicht das ich als Kölnerin jetzt wahnsinnig auf Karneval stehen würde - der Alkoholkonsum ins neue Jahr hat mir schon gereicht - nein, aber als Kinderkostümfest komme auch ich nicht daran vorbei.
In den letzten Jahren habe ich die Verkleidung für die Kleinen Kerle selber hergestellt und geschneidert so gut es eben ging. Entstanden unter meine Händen sind eine Katze, zwei Ritter, zwei Leoparden, drei Cowboys und ein Samurai. Aber bei Herrn Spiderman kneife ich.
Der muss schon aussehen wie der wahre Filmheld.

"Das Kostüm ist allerdings ziemlich teuer. 25 Euro!" wie die kleinen Kerle schon beim Blättern im Katalog festgestellt haben.

"Und dann habt ihr noch keine Spiderman-Ausrüstung," war meine düstere Feststellung und ich sah schon in Gedanken das seit Jahren begehrte Pack mit der Spiderman-Mega-Ausrüstung bei TOYS'R'US vor meinen Augen. An diesem Zeug werde ich wohl nie in meinem Leben vorbeikommen.

"Macht nix. Dann nehmen wir eben nur Seile aus der Spielzeugkiste," die Beteuerung des Großen Kerls.


Kann Mama da noch NEIN sagen?


Ich schaue mir noch einmal die Seite im Katalog an und bin doch sehr ehrleichtert und froh über folgenden Hinweis:

Tipp: Auch toll als Schlafanzug! Aus Baumwolle.

Na klasse, ein Jahr lang morgens im Bett mit den einzig wahren
Superhelden! ;>
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