29
Dez
2006

Die Andersartigkeit des Anderen

"Er hat einmal gesagt, wenn er gewusst hätte, dass ich mein Leben lang begeistert Orgel spiele, dann hätte er mich nie geheiratet!" so erzählte Oma vor ein paar Tagen. Ich war sehr amüsiert, denn man muss wissen, dass Opa ein äußerst humoriger Typ war, dessen große Vorbilder Heinz Erhardt und Loriot waren. Opa hatte immer ein Witzchen auf den Lippen.
Eigentlich passten Oma und Opa so rein äußerlich betrachtet überhaupt nicht zusammen. Von vollkommen unterschiedlichen Schlag waren sie, aber dennoch 57 Jahre miteinander verheiratet.

Ich stelle mir die Frage, was denn der ausschlaggebende Faktor ist, der eine Beziehung am Leben hält.
Ist nicht gerade die Andersartigkeit des Anderen am Anfang der Reiz, der für uns so anziehend ist? Diese andere Art zu leben weckt unsere Neugierde, unser Interesse. Schön ist es einen Menschen zu finden, mit dem man die gleichen Interessen teilen kann. Doch zu ähnlich wird schnell auch zu langweilig.

Suchen wir nicht alle das Bunte im Leben des anderen, um unser eigenes Leben ein wenig farbenprächtiger zu machen?

Aber meist wird gerade diese Andersartigkeit des Anderen zum Fallstrick. Das, was wir am Anfang so anziehend fanden, tötet uns selbst den letzten Nerv und könnte das Beziehungsaus bedeuten.

"Versuche nie den Mann an deiner Seite zu erziehen," war die einzige Hilfe, die meine Mutter mir in mein Eheleben mitgegeben hat. - Beherzigt habe ich diese Regel anfangs herzlich wenig.
Ich glaube es ist grundsätzlich falsch, den anderen in einer Beziehung nach den eigenen Ideen verbiegen zu wollen. Den anderen zu lieben, heißt für mich auch, ihn in seiner Andersartigkeit zu achten - sei es sein extrovertiertes Auftreten oder sein Hang zum Einzelgängerdasein, sein ausgeprägter Ordnungssinn oder seine Schlampigkeit, seine ausgefallenen Hobbys oder sein mangelnder Ideenreichtum.

Lange Zeit lebte ich in der Vorstellung, dass es vor allem der weibliche Part einer Beziehung wäre, extreme Leidenschaften wie Hobbys in einer Partnerschaft auszuhalten. Nur Männer entwickeln solche Züge. Frauen sind da doch einfacher gestrickt.
Das ist natürlich gequirlter Blödsinn - wie mich meine Oma jetzt wieder auf's Neue gelehrt hat. Man stelle sich vor, da hat ein Mann 57 Jahre seines Lebens Orgelmusik in einer 60 m" Wohnung ausgehalten.

Das Kind und sein Nationalstolz

Heute Morgen am Frühstückstisch.
Der Große genießt sein Croissant, beißt hinein, dass rechts und links die Nutella herausquillt und will's wissen:

"Wer hat eigentlich das Croissant erfunden?"

"Ich vermute die Franzosen."

"Boah, immer haben alles die anderen erfunden.
Was haben eigentlich die Deutschen erfunden?"


Nun, ich gebe zu, das ist nicht unbedingt mein Spezialgebiet. Aber ich habe ihm versprochen im Internet nachzuforschen. Und bin dabei auf diese interessante Seite gestoßen.
Ich hätte niemals vermutet, dass der Teebeutel von einem Deutschen erfunden wurde.

Das gibt viel Gesprächsstoff beim Mittagessen ...



Edit:
Mit meiner Vermutung lag ich mal wieder knapp daneben. Die Österreicher hatten als Erste ihre Hände im Mehl als es um die Herstellung der Kipferl ging, die erst später zu Croissants wurden. Eigentlich auch nahe liegend - das Backwerk und der Österreicher :>
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