Fortgeträumt
Schöne Alteweibersonne strahlt mir ins Gesicht, als ich im Zug sitze. Es ist warm, gemütlich und ruhig im Abteil. Zeit für mich alleine. Herrlich. Zugfahren kann wirklich angenehm sein, wenn die Verbindungen wie am Schnürrchen funktionieren. Ich freu mich, hat alles Bestens funktioniert heute morgen. Mit sonnigen Gemüt schaue ich aus dem Fenster und versinke in Tagträume.
Der Zug hält. Und fährt wieder los. Da trifft mich der Schlag, DAS war mein Bahnhof. Der nächste Halt kommt in 20 Kilometern. Na super. Die Felder rasen an mir vorbei. Ich werde unruhig und hektisch. Fange an zu schwitzen. Schaue andauernd auf die Uhr. Rechne durch, ob ich rechtzeitig nach Hause komme mit dieser kleinen Umweg. Steige am nächsten Bahnhof aus. Der Zug zurück hat natürlich Verspätung. Ich warte und warte. Träumen kann ich nicht mehr. Neben mir zankt sich eine Gruppe alter Weiber darüber, dass sie nicht aufeinander gewartet haben. Ich ärgere mich indes über mich selber. Bemühe mich wieder um Gelassenheit. Und warte. Und warte. Endlich trudelt der Zug ein. Ich steige ein. Schaue mir wieder die Felder an. Die Sonne strahlt wieder ins Abteil. Die Fahrt dauert schier endlos. Es ist langweilig. Der Zug hält. Ich steige aus, und blicke auf die Uhr.
Super: Über eine Stunde verloren. Wirklich verloren? .... Nein. Eigentlich nicht. Ich habe noch genügend Zeit.
Gemütlich laufe ich im Sonnenschein nach Hause und genieße das Rascheln der Blätter unter meinen Füßen. Ist doch schön der Altweibersommer.
Der Zug hält. Und fährt wieder los. Da trifft mich der Schlag, DAS war mein Bahnhof. Der nächste Halt kommt in 20 Kilometern. Na super. Die Felder rasen an mir vorbei. Ich werde unruhig und hektisch. Fange an zu schwitzen. Schaue andauernd auf die Uhr. Rechne durch, ob ich rechtzeitig nach Hause komme mit dieser kleinen Umweg. Steige am nächsten Bahnhof aus. Der Zug zurück hat natürlich Verspätung. Ich warte und warte. Träumen kann ich nicht mehr. Neben mir zankt sich eine Gruppe alter Weiber darüber, dass sie nicht aufeinander gewartet haben. Ich ärgere mich indes über mich selber. Bemühe mich wieder um Gelassenheit. Und warte. Und warte. Endlich trudelt der Zug ein. Ich steige ein. Schaue mir wieder die Felder an. Die Sonne strahlt wieder ins Abteil. Die Fahrt dauert schier endlos. Es ist langweilig. Der Zug hält. Ich steige aus, und blicke auf die Uhr.
Super: Über eine Stunde verloren. Wirklich verloren? .... Nein. Eigentlich nicht. Ich habe noch genügend Zeit.
Gemütlich laufe ich im Sonnenschein nach Hause und genieße das Rascheln der Blätter unter meinen Füßen. Ist doch schön der Altweibersommer.
momente - 26. Okt, 11:48
6 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Mirtana - 26. Okt, 12:05
Oh, das kenne ich. Dieses Gefühl, wenn der Zug anfährt und man sich fragt "Da war doch was? Was war es doch gleich? Oooh, ich hätte aussteigen müssen!" ;-)
momente - 26. Okt, 19:30
Das Gefühl ist ein Flattern in der Magengegend, gefolgt von Herzrasen und völliger Black-out im Hirn. Und dann fängt es überall an zu kribbeln. Bis das Blut wieder zurück in den Kopf fließt und das Denken beginnt.
*Ich dachte ich bin in einem verkehrten Film.* ;>
*Ich dachte ich bin in einem verkehrten Film.* ;>
caliente_in_berlin - 26. Okt, 12:06
Schöner verträumter Text. Gefällt mir sprachlich und inhaltlich ;-)
Warum nur ist es oft so schwer die Ruhe zu bewahren?
Warum nur ist es oft so schwer die Ruhe zu bewahren?
momente - 26. Okt, 19:25
Gute Frage: Am falschen Bahnhof habe ich während ich so vor mich hin wartete auch gefragt, warum ich mir jetzt eigentlich nicht 'nen guten Milchkaffee hole und ein Brötchen. Es dauerte ja noch. Ne, irgendwie war das für diesen Vormittag "worst case" und ich hatte keinen Bock auf Kaffee. Versteh einer warum.
waschsalon - 26. Okt, 13:22
ich glaube, ich hätte mich die ganze verdriesliche irrfahrt nur geärgert. und danach wahrscheinlich auch noch ne halbe stunde. ich ärger mich sowieso viel mehr über mich als über andere.
momente - 26. Okt, 19:22
Wenn man nix dran ändern kann, kommt gezwungener Maßen die Ruhe zurück.
Und sich selber ans Bein pinkeln kann man auf Dauer auch nicht
-das stinkt ganz gewaltig. ;>
Und sich selber ans Bein pinkeln kann man auf Dauer auch nicht
-das stinkt ganz gewaltig. ;>
Trackback URL:
https://momente.twoday.net/stories/2854140/modTrackback