Das eigene Ende im Blick
Ich drücke auf den eingelassenen Knopf in der Wand und schaue dem Wasser in der Toilette hinterher, und tauche kurz aus meiner Gedankenwelt auf. Unwillkürlich huscht ein Lächeln über meine Lippen. Erwischt. Ich bin schon wieder beim Putzen in eine andere Welt abgetaucht. Es ist so eine elende Angelegenheit. Langweilig. Stupide. Ätzend. Immer wieder die gleichen Tätigkeiten, die automatisch ablaufen und mein Hirn in keiner Weise beanspruchen. Beim Putzen dringen meine Gedanken immer in andere Sphären vor.
Worüber habe ich gerade nachgedacht? Herbst. Irgendwie wabert gerade so eine herbstliche Atmosphäre durch die Blogs. Schwermut dringt durch. Einige finden den Herbst bedrückend. Ich überhaupt nicht. Ich liebe den Herbst. Wegen seiner Farbenvielfalt, aber noch viel mehr wegen der Frische, die er bringt. Endlich kann sich die Hirnmasse wieder entfalten, nach dem sie durch die Hitze auf ein Minimum zusammengeschrumpft ist.
Irgendwie habe ich ein eigenartiges Verhältnis zum Herbst. Obwohl in der Natur die Blätter abfallen, alles sich einem "Ende" zu bewegt, freue ich mich auf den Herbst. Für mich bedeutet er mental: Neubeginn. Mit dem frischen Wind, der mir draußen kräftig entgegenbläst, wird mein Geist lebendiger, ich werde wieder aktiver und will was "wegschaffen". Selbst zu diesem blöden Badezimmerputzen kann ich mich durchringen, obwohl dies mit Sicherheit der von mir am meisten gehasste Job ist.... Weiter gehts zur Duschkabine.
Melancholie - in den Blogs sprachen heute einige von der Melancholie des Herbstes. Diese Schwere nehme ich im Moment nicht wahr, obwohl auch mich schwere Gedanken dieser Tage treffen. Mein Opa, erkrankt an Lungenkrebs, feiert wahrscheinlich am kommenden Freitag seinen letzten Geburtstag hier auf unserer Erde. Schon im letzten Jahr haben wir "seinen" Tag gefeiert als ob es sein letzter Geburtstag wäre. Ihm wurde noch ein ganzes Jahr geschenkt. Aber dem Stadium seiner Krankheit nach zu urteilen, wird das jetzt mit sehr, sehr großer Wahrscheinlichkeit tatsächlich sein letzter Geburtstag sein.
Das war es dann - sein Leben, welches er hier leben durfte.
Endlichkeit.
Auch meiner Zeit hier auf Erden ist irgendwann ein Ende gesetzt. Vor etwa drei Jahren hat mich dieser Gedanke wie aus heiteren Himmel getroffen. Ich hatte entsetzliche Panik davor, eines Tages diese Welt hier verlassen zu müssen. Furcht hatte ich vor allem davor, dass es der einzige Schritt ist, den ich ganz alleine machen muss. Keiner wird mitgehen, keiner mir die Hand halten. Das Leben hier muss ich allein verlassen. Dieser Gedanke hat mich über Wochen verfolgt. Er hat mich gar nicht mehr losgelassen, und manchesmal habe ich es fast bedauert, dass ich mich vor meinen eigenen Gedanken nicht verstecken kann - Ignoranz ist nicht meine Stärke.
Vage spürte ich damals, dass in der Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod, tiefe Erkenntnisse stecken, die mein Leben hier auf der Erden beeinflussen oder gar verändern können. Ich habe mich daraufhin viel mit meinem eigenen Tod auseinandergesetzt.
Dabei bin ich auf einen Vers in der Bibel gestoßen:
"So lehre uns denn zählen unsere Tage, damit wir ein weises Herz erlangen!"
Psalm 90,12
Der Mensch, der sich seiner eigenen Endlichkeit bewußt ist, ist dem Psalmisten nach weise. Ich vermute, weil er seine Zeit hier ganz anders ausnutzt.
Wie oft verschwende ich meine Zeit eigentlich mit nutzlosen Dingen?
Zum Beispiel diese Streifzüge durch die Bloggosphäre. Was verändert sich dadurch, dass ich hier und da lese. Nichts. Auch viele meiner Kommentare werden- kurz überflogen - in den Wirren des Webs verschwinden. Ich glaube nicht, dass das Bloggen wirklich Gewinn bringend ist. Es ist ein netter Zeitvertreib, aber mehr nicht. Und ich sollte mir dessen bewußt sein, dass ich wahrscheinlich Stunden über Stunden hier in diesem Raum verschwende. Wenn ich mich bewußt dafür entscheide, habe ich keine Bedenken, aber ich finde es sehr wichtig, den Einsatz meiner Zeit im Hinblick auf meine eigene Endlichkeit zu überprüfen. Hält mich das Bloggen vielleicht von Tätigkeiten ab, die weit wichtiger sind? .... Der Spiegel blitzt mittlerweile.
Ich hoffe, dass ich am Ende meines Lebens nicht mir selber eingestehen muss, dass ich meine Zeit nicht ausgekauft habe. Es gibt zu viele Projekte, die ich gerne anpacken möchte. Kleine und auch große Ziele, die ich eigentlich gerne verfolgen möchte.
Und wirklich nicht zuletzt ist dort noch meine kleine Familie mit der ich viel, sehr viel Zeit verbringen und jede Menge Momente gemeinsam genießen möchte. So wie eben gerade, als wir dem Kleinen Kerl endlich das Fahrradfahren beigebracht habe. Er hat's geschafft, nach einem Sommer üben. Was für ein Fest. .... Die Zahnbürsten in den Becher. Und fertig.
Weiter geht's.
Worüber habe ich gerade nachgedacht? Herbst. Irgendwie wabert gerade so eine herbstliche Atmosphäre durch die Blogs. Schwermut dringt durch. Einige finden den Herbst bedrückend. Ich überhaupt nicht. Ich liebe den Herbst. Wegen seiner Farbenvielfalt, aber noch viel mehr wegen der Frische, die er bringt. Endlich kann sich die Hirnmasse wieder entfalten, nach dem sie durch die Hitze auf ein Minimum zusammengeschrumpft ist.
Irgendwie habe ich ein eigenartiges Verhältnis zum Herbst. Obwohl in der Natur die Blätter abfallen, alles sich einem "Ende" zu bewegt, freue ich mich auf den Herbst. Für mich bedeutet er mental: Neubeginn. Mit dem frischen Wind, der mir draußen kräftig entgegenbläst, wird mein Geist lebendiger, ich werde wieder aktiver und will was "wegschaffen". Selbst zu diesem blöden Badezimmerputzen kann ich mich durchringen, obwohl dies mit Sicherheit der von mir am meisten gehasste Job ist.... Weiter gehts zur Duschkabine.
Melancholie - in den Blogs sprachen heute einige von der Melancholie des Herbstes. Diese Schwere nehme ich im Moment nicht wahr, obwohl auch mich schwere Gedanken dieser Tage treffen. Mein Opa, erkrankt an Lungenkrebs, feiert wahrscheinlich am kommenden Freitag seinen letzten Geburtstag hier auf unserer Erde. Schon im letzten Jahr haben wir "seinen" Tag gefeiert als ob es sein letzter Geburtstag wäre. Ihm wurde noch ein ganzes Jahr geschenkt. Aber dem Stadium seiner Krankheit nach zu urteilen, wird das jetzt mit sehr, sehr großer Wahrscheinlichkeit tatsächlich sein letzter Geburtstag sein.
Das war es dann - sein Leben, welches er hier leben durfte.
Endlichkeit.
Auch meiner Zeit hier auf Erden ist irgendwann ein Ende gesetzt. Vor etwa drei Jahren hat mich dieser Gedanke wie aus heiteren Himmel getroffen. Ich hatte entsetzliche Panik davor, eines Tages diese Welt hier verlassen zu müssen. Furcht hatte ich vor allem davor, dass es der einzige Schritt ist, den ich ganz alleine machen muss. Keiner wird mitgehen, keiner mir die Hand halten. Das Leben hier muss ich allein verlassen. Dieser Gedanke hat mich über Wochen verfolgt. Er hat mich gar nicht mehr losgelassen, und manchesmal habe ich es fast bedauert, dass ich mich vor meinen eigenen Gedanken nicht verstecken kann - Ignoranz ist nicht meine Stärke.
Vage spürte ich damals, dass in der Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod, tiefe Erkenntnisse stecken, die mein Leben hier auf der Erden beeinflussen oder gar verändern können. Ich habe mich daraufhin viel mit meinem eigenen Tod auseinandergesetzt.
Dabei bin ich auf einen Vers in der Bibel gestoßen:
"So lehre uns denn zählen unsere Tage, damit wir ein weises Herz erlangen!"
Psalm 90,12
Der Mensch, der sich seiner eigenen Endlichkeit bewußt ist, ist dem Psalmisten nach weise. Ich vermute, weil er seine Zeit hier ganz anders ausnutzt.
Wie oft verschwende ich meine Zeit eigentlich mit nutzlosen Dingen?
Zum Beispiel diese Streifzüge durch die Bloggosphäre. Was verändert sich dadurch, dass ich hier und da lese. Nichts. Auch viele meiner Kommentare werden- kurz überflogen - in den Wirren des Webs verschwinden. Ich glaube nicht, dass das Bloggen wirklich Gewinn bringend ist. Es ist ein netter Zeitvertreib, aber mehr nicht. Und ich sollte mir dessen bewußt sein, dass ich wahrscheinlich Stunden über Stunden hier in diesem Raum verschwende. Wenn ich mich bewußt dafür entscheide, habe ich keine Bedenken, aber ich finde es sehr wichtig, den Einsatz meiner Zeit im Hinblick auf meine eigene Endlichkeit zu überprüfen. Hält mich das Bloggen vielleicht von Tätigkeiten ab, die weit wichtiger sind? .... Der Spiegel blitzt mittlerweile.
Ich hoffe, dass ich am Ende meines Lebens nicht mir selber eingestehen muss, dass ich meine Zeit nicht ausgekauft habe. Es gibt zu viele Projekte, die ich gerne anpacken möchte. Kleine und auch große Ziele, die ich eigentlich gerne verfolgen möchte.
Und wirklich nicht zuletzt ist dort noch meine kleine Familie mit der ich viel, sehr viel Zeit verbringen und jede Menge Momente gemeinsam genießen möchte. So wie eben gerade, als wir dem Kleinen Kerl endlich das Fahrradfahren beigebracht habe. Er hat's geschafft, nach einem Sommer üben. Was für ein Fest. .... Die Zahnbürsten in den Becher. Und fertig.
Weiter geht's.
momente - 3. Okt, 10:09
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